ZEITTAFEL


1273

Am 16. April verleiht Nikolaus von Werle dem Nonnenkloster Röbel 13 Hufen Land, von denen zwei in Buchholz liegen. Damit ist die Ersterwähnung urkundlich bestätigt. Genannt wird der Ort hier Bochholte.

1349

Am 14.August verkauft Bernhard von Werle 6 Hufen in Buchholz dem Bürger Nikolaus von Güstrow, der dieses Land der Kirche von Neu-Röbel widmet. Die 6 Buchholzer Bauern, namentlich bekannt sind Walow, Croger, Godschalk, Ryke und Butekow, bearbeiten das Land. Weitere Besitzer waren der Ritter Berend Rohr und während des 30jährigen Krieges erwirbt Hans Holstein die Grundherrschaft. Außerdem haben fünf weitere Ritterfamilien Ansprüche auf Buchholz. Streubesitze waren damals in Mecklenburg üblich.
Das Kirchdorf Buchholz gehörte schon vor der Reformation (1517) zur Mutterkirche Melz. Die Beziehungen der Dorfgemeinschaft zu den Geistlichen gestalteten sich zeitweise recht heikel.

1361

24.04. Bernhard, Fürst von Werle (-Waren), verkauft an die Johanniter-Komturei Mirow die Vipperowschen Gewässer, den Rückkauf bis Martini 1367 vorbehalten.

1362

Am 10. März tritt Bernhard von Werle das Land Röbel an den Herzog Albrecht von Mecklenburg pfandweise ab, ausgenommen die Leibgedingungsgüter seiner Frau Elisabeth, das sind der Hof Gneve, die Dörfer Zarnow, Sembsin, Solzow, Vipperow (soweit es ihm gehörte), Melz, Buchholz und 7 Hufen zu Priborn.
Die Buchholzer Kirche
Das Gotteshaus der Buchholzer ist ein rechteckiger, frühgotischer Backsteinbau auf einem Granitsockel. Seine Bauzeit wird auf die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts festgelegt. Zu jener Zeit wurde der Backstein als neuartiges Baumaterial bekannt. Auf der Nord- und Südseite finden wir je ein spitzbogiges Portal, das für diese Kirche charakteristisch ist. Der blendengschmückte Ostgiebel wird außerdem mit einer Reihe plastischer Köpfe verziert. Der quardratische Westturm ist in seinem Untergeschoss an drei Seiten durch Spitzbögen laubenartig geöffnet. Ein so entstandener Durchgang in einem Kirchturm ist einmalig in unserer Region und eine architektonische Eigentümlichkeit. Der massive Backsteinturm ist in seinem Obergeschoss verbrettert und trägt einen aus einem Viereck in ein Achteck umgestzten Helm. Die Kirche wurde wahrscheinlich erst im 14. Jh. mit dem Turm nachgerüstet. An der Nordseite des Langhauses verdeckt eine Vorhalle das frühgotische Portal. Alle Fenster besitzen einen Spitzbogen. Innen ist der Sakralbau mit einer flachen Decke geschlossen. Der Altaraufsatz mit Schranken wurde um das 16. Jh. gefertigt. In den kassetenartigen, mit Ornamenten verzierten Feldern befinden sich geschnitzte Figuren, die die Kreuzigungsgruppe und alle vier Evangelisten darstellen. Im Turm befinden sich zwei Glocken. Beide wurden in Waren von C. Illes 1855 und 1867 gegossen.

1435

Die Familie von Freistein ist Besitzer von Buchholz (Urkunde von 1455 im Schweriner Archiv) Bis 1629 ist Buchholz ein Rohrsches Lehn. Danach gerät es in Konkurs und unterliegt verschiedenen Verpfändungen und Zuerkennungen an unterschiedliche Personen, z.B. die Holstein, Quitzow, Koch, Schröder, Kamptz und Konow als Anteilsinhaber.

1541

Joachim Seedorf wird als erster evangelischer Pastor im Kirchenprotokoll benannt. Sein Nachfolger, Johann Suderow, bricht auf dem Heimweg nach Melz auf dem Melzer See ein und ertrinkt. Der folgende Pastor Jacobus Goldschmidt wird erstochen, Täter und Umstände bleiben unbekannt.

1573

Der nächste Geistliche ist Georgius Gategast. Im 19. Jahr seiner Amtszeit brennt in Melz das Pfarrhaus nieder. Da die Buchholzer Bauern sich weigern mitzuhelfen, wozu sie derzeit verpflichtet waren, ordnet der Kirchenpatron Eggert von Hahn auf Melz an, dass die Buchholzer nicht mehr seelsorgerisch betreut werden.

1618

Dem Hans Rohr zu Neuen-Freyenstein gehören: 7 Zweihufner, 2 Einhufner, 2 Kossaten, 1 Zweihufner, ein Kossate-18 Hufen, welche 32 fl.2 Geldpracht geben. An Kornpracht: 17 Scheffel Roggen, 17 Scheffel Hafer. Dazu 12 Rauchhühner von 12 Untertanen die Lämmer, auf 6 Haupt ungefähr 20 Schock Flachs. Handdienste sind: Mist austragen, in den Hofgärten arbeiten, sähen, graben, Sommerkorn binden, Heumachen.
Der 30jährige Krieg (1618 bis 1648) wütet auch in Buchholz. Kaiserliche Truppen ziehen plündernd, brandlegend und folternd durch das Land. Nach Fromm, Struck waren hier vor dem Krieg 29 Bauernhöfe.

1629

soll Buchholz an Hans Holstein übergegangen sein. Dies war aber nur teilweise der Fall, denn etwa zur gleichen Zeit kam durch Heirat die Hälfte von Buchholz und ebensoviel des Rohrschen Gutes Grabow an Jürgen von Quitzow in Karbow.

1660

Die Meierei ist wüst.
Schon vor1665 war der Stammvater des so häufig vorkommenden Namen aus Lübeck eingewandert und hatte mit Billigung der Abel Maria von Quitzow, der Gattin des letzten Morin, Zimmer und Staaten des Schulzenhofes von den Erben des letzten Inhabers erhalten. Der Ahn der Junker stammte aus Sachsen, die Fischer stammen aus Königsberg, die Schlüter kommen aus Holstein, Dobrotki, eine Leinenweber aus Polen, Maas aus Lärz, der erste Landsmann aus Sewekow, der erste Schmidt aus Papenbrock, der erste Berkholz aus Karckow, ein Schwarz aus Krümmel.

1679

27.01. für 300 Taler verkauft Abel Mria von Quitzow an Eggert Christoph Knuth einen Bauernhof und die wüste Meierei (Buchholzer Lehnakten). Kurz vor ihrem Tode überlässt sie Eggert Christoph was ihr sonst noch gehörte in Buchholz und ihren Anteil an Grabow.

1681

Knuth hat 3 volle Bauernhöfe, hier lag der Marienhof wüst, ein Einhufener Hof und der vierte Teil der Wassermühle.

1684

Ein Bauernhof wird der Röbelker Nikolai-Kirche zur Bezahlung einer Schuld der Abel Maria von Quitzow abgetreten.

1689

16. Junbi, Knuth kauft von Albrecht die von Konow besessenen Stücke – 9 volle und eine halbe Kossatenhufe.

1695

Eggert Christoph Hahns Besitz umfasst: Melz, die Dörfer Buchholz, Karbow, Grabow, die Meierhöfe Solzow, Priborn und Below und einige auf der Kussekower Feldmark und in Karbow belegte Hufen.
Nach mündlicher Überlieferung sollen Frauen nach dem 30jährigen Krieg das erste Saatkorn von Rossow nach Buchholz getragen haben. Bis Ende des 17. Jahrhunderts scheint Buchholz fast wüst gelegen zu haben, im Juni 1688 oder 87 überlässt Andreas Schmidt sein Gehöft dem Albrecht von Konow. Erst um 1700 sind alle Höfe wieder aufgebaut. Nach 1701 wird von den meisten Besitzern ausgesagt, dass sie oder ihre nächsten Vorfahren die Hufe ganz wüste übernommen haben.

1701

Die Geheimrätin Süster von Knuth auf Melz bestellt die Buchholzer Bauern zum Rapport nach Melz, um von ihnen die gleichen Frondienste zu verlangen, wie von ihren Melzer Untertanen.
Sie fordert folgendes:
Im Winter zwei Kornfuhren tun, sommers in Saat- und Brechzeit zwei Tage staken, einen Tag mit 4 Pferden eggen, weitere Handdienste bei der Gartenarbeit, Flachsbrechen und -spinnen, wöchentlich einen Tag am Hofe arbeiten, in der Roggenernte zwei Mäher und zwei Binder für zwei Tage wöchentlich stellen und zwei Tage in der Woche einfahren. Die Buchholzer Bauern wehren sich erfolgreich gegen diese Frondienste. Argumente der Bauern bei den Streitigkeiten mit den Grundherren sind die Hinweise darauf, dass sich ihre Vorväter als freie Leute nach Buchholz begeben und aus eigenen Mitteln den Hof angelegt und die Gebäude gebaut hätten, auch Saat und Vieh allein anschafften. Sie wären aus der Mark Brandenburg und Sachsen gekommen und, außer Grund und Boden, seien alle Habseligkeiten ihr Eigentum. Besonders stolz verwiesen sie darauf, dass sie wie ihre Vorfahren niemals Hofdienste geleistet hätten.
ten ihr Eigentum. Besonders stolz verwiesen sie darauf, dass sie wie ihre Vorfahren niemals Hofdienste geleistet hätten.

1707

Am 16. August wird der Acker der Bauern begutachtet, das Ackerwerk nördlich vom Dorfe ist meistenteils gut, südlich ist es schlecht, so dass es zum Teil nur das 5., 6. und 8. Jahr besät werden kann…
Die Zimmer sind meist in gutem Zustand, fast die Hälfte vor einigen Jahren neu erbaut. Die 34 Hufen sind unter 32 Einwohnern geteilt, 3 Bauern arbeiten auf den 6 Röbelschen Pfarrhufen.

1714

6. März, Joachim Köppen erhält die Buchholzer Wassermühle für 400 Taler von Andreas von Zepelin, Gutspächter auf Melz, in Erbpacht. Der Müller wird verpflichtet, das Melzer Hofkorn sowie das der Haushalte für Mensch und Vieh metzenfrei (gebührenfrei) zu mahlen. Später soll er dann auch für Solzow, Karbow und Priborn metzenfrei arbeiten.

1732

23. Juni, verkauft Graf Knuth seine sämtlichen mecklenburgischen Güter: Melz, Solzow, Priborn, Karbow, Buchholz und in Vipperow noch wohnende Bauern mit allem Zubehör dem Hofmeister von Ferber pfandweise auf 40 Jahre zum Gebrauch und Verkauf.

1745

Die Buchholzer Bauern erreichen durch mehrere Prozessführungen, dass dem Herrn von Ferber auf Melz das Erpressen der Frondienste in Buchholz untersagt wird.

1751

Nach dem dreißigjährigen Krieg wirtschaften nur noch drei Priesterbauern auf drei Hufen: Michael Schmidt, Mattias Kahl und Joachim Ebel.

1757

Die Pastoren der Röbeler Neustadt führen Beschwerde gegen den Herrn von Ferber auf Melz und Buchholz. Er verstößt gegen die Mastgerechtigkeit. Den drei Priesterbauern aus Buchholz wird das Weiden von 6 Schweinen im Wald verboten, während der Herr von Ferber statt der vereinbarten 200 Schweine 400 im Wald hüten läßt.

1758

kauft Müller Köppen eine wüste Kassatenstelle samt dem dazugehörigen Acker. Der alte Bauernstamm war untergegangen, die neuen Ansiedler waren fast sämtlich eingewandert.

1762

Die widerspenstigen Buchholzer machen dem Gutsbesitzer von Ferber so zu schaffen, dass er wegen der kostenschlingenden Prozesse das Gutsdorf Buchholz an Raven auf Boek abstößt.

1764

Der Kammerherr von Raven, Erbherr auf Boek, verkauft an die 22 freien Bauern (später werden 26 genannt) von Buchholz das Allodialgut Buchholz, einschließlich der hohen Jagd für einen Preis von 105000 Talern.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts haben sich mehrere Bauern Siegel zugelegt und diese für Rechtshandlungen benutzt. Auch die Buchholzer Bauern waren so aus der Leibeigenschaft entlassen. Sie waren Träger feudaler Herrschaftsrechte und konnten sich Siegel zulegen.
Für Buchholz sind zwei individuelle Siegel bekannt:
Bildsiegel des Schulzen J. F. Buchholz, 1754 und
Bildsiegel des Müller J . A. Köppen, 1786

1777

Der Müller Joachim Köppen kauft die Buchholzer Wassermühle für einen Preis von 1300 Talern.
Die umsichtige Eigenverwaltung veweisen die Buchholzer Bauern mit dem Erstellen einer „Kommunalordnung für das Gut Buchholz“. In ihr wird unter anderem die Dorfarmenpflege geregelt, für die in den ritterlichen Bauerndörfern der Gutsbesitzer oder der Kirchenpatron zuständig ist.

1843

Der Dorfschulze Joachim Buchholz übernimmt für das Gut Buchholz die Pflicht des Schwörers auf den Lehnseid. Das musste jeder Gutsbesitzer nach Erwerb uder Erbschaft seines Eigentums tun.

1861

Die Landesregierung gibt am 28.11. eine Dorfordnung für Buchholz heraus.

1866

Das Gasthaus, dass sich später „Zu den drei Linden“ nennt, wird erbaut.

1881

Standesbeamter ist Ortsvorsteher Fischer.
Schulze ist Fr. Maass namens der 26 Hauswirte daselbst (Staatskalender)
Briefträger: Johannes Drost

1897

Postagent: Friedrich Köppen, Landbriefträger: Erdmann Achmet
Standesbeamter Ortsvorsteher Buchholz
Im Staatskalender steht für B. Poststation, Kirche, Schule, Schmied mit Krug, Wassermühle, Schenkwirtschaft, 38 Häuser, Allod, 26 Hauswirte

1903

Die Einpfarrung der Gemeinde Buchholz nach Kieve wird vorgenommen und der dort zuständige Pastor ist auch für die Buchholzer zuständig.Der Konfirmandenunterricht findet abwechselnd in Buchholz und in Kieve statt.

1914

Martin Schnäckel ist Pächter

1918

Postagentur Friedrich Köppen, Landbriefträger Franz Hamann, Kirchendiener Heinrich Fent

1926

Im „Landschulstellenführer von 1926“ ist über die Buchholzer Schule folgendes zu lesen:
Buchholz an der Müritz bei Mirow, Bahnstation und nächste Stadt Röbel, 13 km, Ortsklasse D, Haus massiv, Pappdach, 5 heizbare Zimmer, eine Kammer, Stall mit dem Wohnhaus unter einem Dach, Räucherboden nicht vorhanden, Pumpe in der Küche. Garten 123 m2, keine Obstbäume. Der Garten liegt außerhalb des Ortes, 5 min von der Lehrerwohnung entfernt. Allsonntaglich Kirchendienste. Voraus 100 Mark
Anfang der 30er Jahre gestaltet Frau Cohnert aus Berlin die Innenwände der Kirche neu.
In diesen Jahren war Buchholz ein beliebter Ausflugsort der Berliner. Der Berliner Taxiunternehmer Meuser richtet einen vierzehntägigen Linienverkehr ein.
91 Einwohner, Pächter Wilhelm Lagemann, Gemeindevorsteher Förster Karl Millhahn.

1930

Mecklenburger Ortsverzeichnis
Alodialgut 319 Einwohner, Kirche, Schule, 26 Hofbauern, 36 Häuser, 2 Gastwirte, Fischerei, Dampf- und Wassermühle, Dampfschnedemühle
Schulze: Malermeister Emil Oldag

1938

Buchholz hat 322 Einwohner, Bürgermeister ist Karl Beyer. Verzeichnet sind 24 Erbhöfe, 2 Bündnereien und 33 Häuslereien. Es gibt zwei Gasthöfe, 1 Dampfmühle und eine Fischerei

1939

Bis zu diesem Jahr findet der Schuljahresanfang immer zu Ostern statt.
322 Einwohner, Karl Beyer ist Bürgermeister, 24 Erbauern, 2 Bündner, 33 Häuser.

1945

Buchholz wird als erstes Dorf im Kreis Röbel von der Roten Armee erreicht. Sie kommen von Krümmel über die Brücke des Nebelseeabflusses ins Dorf.
Seit dem 28.05. ist Herr Winkel Gemeindevorsteher.

1946

In Buchholz gibt es folgende Gewerke:
Elektroinstallation Josef Hauser
Fremdenheime Charlotte Brunzel
Gemischtwarenhandel Walter Schlawian
Gemischtwarenhandel und
Gastwirtschaft Fritz und Erich Gehl
Maler Emil Oldag
Mühle Carl Köppen
Sägewerk Kleiber & Co.
Schlosser Werner Hamann
Schmiede Conrad Heyden
Schneider Wilhelm Marten
Schuhmacher Wilhelm Regedanz und
Paul Tauschke
Stellmacher Werner Krüger
Tischler Helmut Hamann
Fischer Herrmann Kröppelin
Bäckerei Otto Regedanz
Durch Enteignung und Aufteilung dreier Altbauernbetriebe erhalten 39 Neusiedlerfamilien Land
Freiwillige Feuerwehr wird gegründet.
Den Neubauern wird bei Nichterfüllung des Ablieferungssolls mit einer Geldstrafe von bis zu 3000,- DM in einer Frist von 2 Tagen gedroht.

1947

Gartenlosen Lehrern werden 300 m2 Ländereien von herrenlosem Boden, ehemaligen Ländereien der Landräte und Bürgermeister zugeteilt.
Die Bewohner der Städte besorgen sich landwirtschaftliche Erzeugnisse in den Dörfern und belegen diese mit unrechtmäßig erworbenen Bescheinigungen und Freigaben.
Ein Aufruf der Mecklenburger Landesregierung hat zum Inhalt, den baulichen Zustand der Schulen zu überprüfen, Mängel zu beseitigen und den Kindern ordentliche Lernbedingungen zu schaffen.
Entstandene Unkosten, die beim Kartoffelkäferabwehrdienst entstanden sind, können bei der Abt. Landwirtschaft und Forst des Rates des Kreises zurückgefordert erden.
Die Arbeitszeit der Treckerfahrer beträgt täglich 10 Stunden. Bei Nachtschichten werden, falls die Beleuchtung am Traktor nicht in Ordnung ist, Karbid-, Petroleum- oder Fahrradlampen verwendet.

1948

Es wird ein Volksbegahren gegen die Spaltung Deutschlands durchgeführt,
Losungen: Spaltung für uns der Tod – Einheit bricht die deutsche Not
Mütter, die Zukunft Eurer Kinder liegt in Eurer Hand
In Buchholz ist eine 100prozentige Beteiligung zu verzeichnen.
Der Bienenhonigverkauf ist strengstens untersagt. Zuwiderhandlungen werden mit einer Geldstrafe und einer Beschlagnahme der Ware geahndet.
Überschüssig erzeugte tierische Produkte können günstiger verkauft oder gegen Industriewaren getauscht werden.

1949

Gemeindevertreter in Buchholz:
Vorsitzender: Tauschke
Schriftführer: Brunzel
Mitglieder: Herr und Frau Methling
Frau Tauschke
Herr Lüdtke
Herr Schlüter
Herr Regedanz
Frau Stier
Frau Lichtnow
Herr Schwochow
Herr Schnack
Gewerbebetriebe:
2 Gasthäuser, Sägewerk, Schmiede, Stellmacherei, Fischerei, Schlosserei, 2 Schneiderstuben, Schusterei

1950

Es ergeht ein Aufruf der Landesregierung an die Bauern, alle Milch für die Ernährung der Bevölkerung bereitzustellen.
76 Schüler der Klassen 1 bis 6 werden in einem Klassenraum unterrichtet. Die Familie Kugel stellt für das Schuljahr 1951/52 einen zweiten Klassenraum auf ihren Grundstück zur Verfügung.
Die Schule erhält erstmalig eine Toilette.

1952

Die Gemeindeforst wird an den staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb übergeben.
Am 19.08. des Jahres findet in Buchholz die Gründungsversammlung der LPG Typ I „Gustav Melkert“ statt. Sie ist die erste im Kreis Röbel.
Vorstandsorsitzender: Kurt Pötter

1953

Gründung der LPG Typ III „Walter Ulbricht“ mit 44 Mitgliedern. Am Jahresende sind es dann 61 Mitglieder und sie haben eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 913,61 ha.

1954

Ein Jugendraum wird eingerichtet

1956

Der LPG-Vorstand beantragt beim Rat des Kreises Röbel einen Bezugsschein für ein Fahrrad, damit der Feldbaubrigadier seine Aufgaben wahrnehmen kann.

1957

Der Bauer Heinz Krafak wird zum Vorsitzenden der Ortsgruppe des VdgB gewählt.
Folgende Gewerbetreibende gibt es noch in Buchholz:
Stellmacher: Werner Krüger
Schmied: Konrad Heyden
Schuhmacher: Paul Tauschke
Hausschlachter: Fritz Schäffer und Otto Zander

1958

Lebensmittelkarten werden abgeschafft.
Die Gemeindevertreter beantragen, die Gaststätte von Fräulein Herta Heyeden unter die Leitung der Konsumgenossenschaft Röbel-Müritz zu stellen. Ihr wird die Gewerbegenehmigung entzogen.
Es wird eine Sammelaktion „Steine für den Ausbau des Seehafens Rostock“ gestertet. Auflage für Buchholz: 8 Tonnen
Die Buslinie Buchholz – Röbel verkehrt wöchentlich einmal freitags.
Mitglieder der Gemeindevertretung sind:
Hans Schwochow, Kurt Pötter, Arnold Böttcher, Paul Maas.
Fünf Schulabgänger werden für die Jugendweihe geworben. Pastor Schmidt aus Kieve verweigert den Jugendweiheteilnehmern die Konfirmation.

1959

Laut Protokoll einer Gemeindevertretersitzung erhält das Dorf eine ärztliche Betreuungsstelle. Außerdem wird die offizielle Einrichtung eines Zeltplatzes durch NAW (Nationales Aufbauwerk) beschlossen.
Der Linienbus von und nach Röbel und Wittstock verkehrt zwei Mal wöchentlich.
1. Bauabschnitt für die zentrale Wasserversorgung. Geplante Kosten: 128 TM, 2. Bauabschnitt 1961. Geforderte Eigenleistung von 12 TM werden von der Gemeindevertretung abgelehnt.

1961

Der Bau der Straßenbeleuchtung ist laut Gemeindevertreterprotokoll vorgesehen.

1962

Die Gemeindevertreter verbieten, privat Milch und Eier zu verkaufen.
Buchholz erreicht im Wettbewerb zwischen den Gemeinden Priborn, Buchholz, Melz, Vipperow und Karbow den 2. Platz.
Ein Brand am Schulgebäude verursacht einen Schaden von 25.000,- DM.

1963

Die Alarmierung der Feuerwehr ist nur mit Tremolotrompete möglich.

1964

Im Wetbewerb der Gemeinden des Kreises Röbel belegt Buchholz den 2. Platz.
Folgende Kulturgrppen, Zirkel und Sportgemeinschaften bestehen in Buchholz:
2 Laienspielgruppen
1 Musikzirkel
2 Skatzirkel
1 Fußballmannschaft
1 Tischtennismannschaft
1 Anglerverein

1966

Herr Manfred Schulze, Allgemeinmediziner, betreut die Buchholzer.
Der Industriewarenladen und das Lebensmittelgeschäft schließen sich zusammen.
Der Frauenförderungsplan beinhaltet folgende Maßnahmen:
10 Frauen wird die Möglichkeit eingeräumt, den Facharbeiterbrief für Feldbau zu erwerben. Bei erfolgreichem Abschluss beträgt die Prämie 50,- MDN (Mark der Deutschen Notenbank).
Weil es in Buchholz keine Kinderkrippe gibt, darf eine Mutter mit einem 3jährigen Kind die Arbeitszeit so einrichten, dass die Versorgung des Kindes gewährleistet ist.
Die geregelte Freizeit der acht im Kud- und Schweinestall arbeitenden Frauen wird durch Springe gesichert.
Um die kulturellen Interessen der Bäuerinnen zu befriedigen, werden 2 – 3 Theaterbesuche im Jahr organisiert.

1967

Die 5-Tage-Woche wird eingeführt.
Die Erweiterung des Zeltolatzes von 40 auf 120 – 150 Stellplätze ist geplant.

1968

Das Luftschutzkomitee wird in Zivilverteidigungskomitee umbenannt.
Zusammensetzung:
1. Leiter des Komitees
2. Organisation und Planung
3. Bevölkerungsschutz
4. Polit- und Öffentlichkeitsarbeit
5. Abteilung Versorgung und Sicherstellung
Spezialkräfte der Zivilverteidigung
1. Führer
2. Löschgruppe
3. Gesundheitshelfer
4. Tierettungs- und Pflanzenschutztrupp
5. Selbstschutzbeauftragte

1972

Die LPG Buchholz, Priborn und Vipperow vereinigen sich zur KAP Priborn.

1974
Pro Saison besuchen durchschnittlich 300 Personen den Ferienort Buchholz.
Der Kreis Röbel hat 9 Schiedskommissionen. Zur Schiedskommission Priborn gehören die Orte Priborn, Buchholz, Melz, Vipperow und Ludorf.
Einwohnerzahl per 31.12.: 262, davon 129 männlich, 133 weiblich.

1975

Für eine bessere Versorgung und Betreuung der Urlauber sind folgende Projekte geplant:
Versorgungseinrichtung mit Gaststätte und Verkauf von Lebens- und Genussmitteln, Freilichtbühne, An- und Abmeldebüro
Dezember: Werner Melz ist Bürgermeister

1976

Geplant sind eine Verbreiterung der Dorfstraße um 2 Meter und der Überzug mit Schwarzdecke.
Frau Taschke ist Bürgermeister

1977

Januar: Herr Stier ist Bürgermeister
Tauschke ist Bürgermeister.

1979

In den Unterlagen des Kreises wird angegeben, dass Buchholz eine Bibliothek hat. Bau einer Klärgrube für den Kindergarten und Campingplatz. Geplant sind weiterhin Abbruch der Ruinen Krey, Förster und Kubisch, Weiterführung und Fertigstellung des Ferienobjektes am Glambecksee für die POS Priborn.

1982

Die Konsumgverkaufsstelle zieht aus dem Kiosk in das ausgebaute und renovierte „Weiße Haus“ um.

1984

Der Zeltplatz C 70 hat eine Kapazität von 400 Personen und ist in die Kategorie II eingestuft.

1985

Frau Tauschke ist Bürgermeister.

1988

Einwohnerzahl zum 31.12.: 1998
Indibiduelle Produktion zur Unterstützung der sozialistischen Landwirtschaft:
66 kg Schwein/Einwohner
25,34 kg Rind/Einwohner
150 Eier/Einwohner

1989

Einwohnerzahl zum 31.12.: 1989

1990

Währungsunion – Mark wird gegen Deutsche Mark ausgetauscht
Einwohnerzahl zum 31.12.: 1990