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Buchholz bei Sewekow heißt nun auch „Baukholt“ – wie sich beide Orte über die Landesgrenze hinweg annähern

Von Björn Wagener


Buchholz/Sewekow. Der mecklenburgische Ort Buchholz – nur drei Kilometer hinter dem
brandenburgischen Sewekow – trägt seit Samstag auch dem Namen Baukholt. Das ist die
niederdeutsche Entsprechung von Buchholz.
Bürgermeister Robert Tietze enthüllte den neuen Namenszug am Ortsschild innerhalb des
Dorffestes anlässlich des 750-jährigen Bestehens des Ortes – im Beisein vieler Gäste, darunter
der Bundestagsabgeordnete Johannes Arlt (SPD) sowie Sewekows Ortsvorsteher Martin
Schäfer und Heidi Schäfer vom Vorstand des Vereins für Niederdeutsch im Land
Brandenburg.
Buchholz habe schon im Oktober 2021 beschlossen, den niederdeutschen Namenszug
anbringen zu wollen. „Wir waren hier so schnell, dass man auf Landesebene das Verfahren
dazu noch gar nicht fertig hatte“, sagte Robert Tietze.
Heidi Schäfer wies auf einen besonderen Umstand hin. „Sewekow war der erste Ort im Land
Brandenburg mit einer niederdeutschen Entsprechung auf dem Ortsschild. Buchholz ist der
fünfte im Land Mecklenburg-Vorpommern.“ Damit sind beide Nachbarorte trotz
Landesgrenze ganz vorn dabei, wenn es um niederdeutsche Zusätze zum Ortsnamen geht.
Heidi Schäfer gratulierte den Nachbarn zu ihrem neuen Schild und überbrachte Grüße vom
Bundesrat für Niederdeutsch, dem sie angehört, sowie vom Heimatverband Mecklenburg-
Vorpommern in Schwerin.
Während sich der niederdeutsche Name „Sävko“ in Sewekow direkt mit auf dem Ortsschild
befindet, so ist der Ortsname Baukholt in Buchholz auf einem separaten Schild in blauer
Schrift unter dem eigentlichen Ortseingangsschild angebracht.
Heidi Schäfer verwies zudem darauf, dass zwischen beiden Orten nicht nur die Landes-,
sondern auch die sogenannte oo/au-Grenze verlaufe. Das heißt, das mecklenburger Platt
unterscheidet sich etwas vom brandenburgischen Platt. Läge Buchholz nur ein paar Kilometer
weiter im Nachbarland, so hätte der niederdeutsche Name „Bookholt“ geheißen. Die
niederdeutschen Namen auf den Schildern führen beide Orte näher zusammen. So wurden
Sewekower nicht nur zur Schild-Einweihung, sondern zuvor bereits zu Veranstaltungen rund
um das 750-jährige Dorfjubiläum eingeladen – und es gab ein gemeinsames Fußballturnier.
„Wir haben 750 Jahre gebraucht, um etwas näher zusammenzurücken. Mal sehen, wie sich
die nächsten hundert Jahre entwickeln“, sagte Heidi Schäfer.


Quellenangabe: Dosse Kurier vom 17.07.2023, Seite 12