Dorffest 2023

Neues Ortsschild auf Platt: Baukholt

Buchholz bei Sewekow heißt nun auch „Baukholt“ – wie sich beide Orte über die
Landesgrenze hinweg annähern

Von Björn Wagener

Bürgermeister Robert Tietze enthüllte den neuen Namenszug am Ortsschild innerhalb des Dorffestes anlässlich des 750-jährigen Bestehens des Ortes – im Beisein vieler Gäste, darunter der Bundestagsabgeordnete Johannes Arlt (SPD) sowie Sewekows Ortsvorsteher Martin Schäfer und Heidi Schäfer vom Vorstand des Vereins für Niederdeutsch im Land Brandenburg.
Buchholz habe schon im Oktober 2021 beschlossen, den niederdeutschen Namenszug anbringen zu wollen. „Wir waren hier so schnell, dass man auf Landesebene das Verfahren dazu noch gar nicht fertig hatte“, sagte Robert Tietze.
Heidi Schäfer wies auf einen besonderen Umstand hin. „Sewekow war der erste Ort im Land Brandenburg mit einer niederdeutschen Entsprechung auf dem Ortsschild. Buchholz ist der fünfte im Land Mecklenburg-Vorpommern.“ Damit sind beide Nachbarorte trotz Landesgrenze ganz vorn dabei, wenn es um niederdeutsche Zusätze zum Ortsnamen geht. Heidi Schäfer gratulierte den Nachbarn zu ihrem neuen Schild und überbrachte Grüße vom Bundesrat für Niederdeutsch, dem sie angehört, sowie vom Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin.
Während sich der niederdeutsche Name „Sävko“ in Sewekow direkt mit auf dem Ortsschild befindet, so ist der Ortsname Baukholt in Buchholz auf einem separaten Schild in blauer Schrift unter dem eigentlichen Ortseingangsschild angebracht.
Heidi Schäfer verwies zudem darauf, dass zwischen beiden Orten nicht nur die Landes-, sondern auch die sogenannte oo/au-Grenze verlaufe. Das heißt, das mecklenburger Platt unterscheidet sich etwas vom brandenburgischen Platt. Läge Buchholz nur ein paar Kilometer weiter im Nachbarland, so hätte der niederdeutsche Name „Bookholt“ geheißen. Die niederdeutschen Namen auf den Schildern führen beide Orte näher zusammen. So wurden Sewekower nicht nur zur Schild-Einweihung, sondern zuvor bereits zu Veranstaltungen rund um das 750-jährige Dorfjubiläum eingeladen – und es gab ein gemeinsames Fußballturnier. „Wir haben 750 Jahre gebraucht, um etwas näher zusammenzurücken. Mal sehen, wie sich die nächsten hundert Jahre entwickeln“, sagte Heidi Schäfer.



Quellenangabe: Dosse Kurier vom 17.07.2023, Seite 12

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